Rosmarin
Rosmarinus officinalis
Der Rosmarin wird auch als „Tau des Meeres“ bezeichnet. Er ist Symbolpflanze und Zauberpflanze.
Der Rosmarin liebt besonders die Mittelmeergebiete (Spanien, Italien, Dalmatien, Griechenland, Kleinasien), wo er steinige Berghänge überzieht, er gedeiht unter der Einwirkung des Meeres gut.
Rosmarin – Mythologie und Geschichte
„Blume des Olymps“. Bevor der Weihrauch bekannt war, wurde mit Rosmarin geräuchert.
Die Statuen der Aphrodite wurden mit Rosmarin geschmückt.
Auf den Fresken in Pompeji tragen die Frauen einen Rosmarinzweig.
Rosmarin ist die Pflanze der Göttin Aphrodite. „Es wird erzählt, dass der Jüngling namens Libanos die Göttin verehrte und von neidischen Menschen getötet wurde. Da brachte die Erde zur Ehre der Götter die Pflanze Dendrolibanon hervor (So heißt die Pflanze auch in Griechenland „Baum“-Libanon.).
Götterbilder (Quelle: Horaz) wurden mit Rosmarinzweigen geschmückt, er wurde in Gärten angepflanzt, die Heilwirkung ist kaum erwähnt.
Er ist im 1. Jahrhundert über die Alpen gekommen. Im St. Gallener Kloster wurde 820 eine Gartenstelle für den „Rosmarino“ ausgewählt. Er wird auch in den „Capitulare“ der Karolingerzeit erwähnt.
Im „Garten der Gesundheit“ (Mainz 1485) wird er als große Heilpflanze „anchos vel rosmarinus“ erwähnt, ebenso in den Kräuterbüchern des 16. Jahrhundert.
Symbolpflanze: Freya geweiht. Symbolik der Liebe, als Hochzeitsschmuck und Totenpflanze.
Der Rosmarin ist imstande, böse Geister bei Geburt, Hochzeit und Tod (wo diese besonders aktiv sind) abzuwehren.
Pflanze des Liebeszaubers im Mittelalter, Pflanze der Minnesänger.
Fruchtbarkeitssymbolik (Menschen und Felder werden mit Rosmarinzweigen besprengt).
Als Totenpflanze beschreibt sie schon Vergil in der „Aeneis“. An dem Platz, wo die Toten verbrannt wurden, wurden Rosmarin- und Olivenzweige gestreut. Von England bis Sizilien lebt der Brauch in verschiedenen Formen.
In Niederösterreich glaubte man, ein Rosmarinzweig durfte von einem Kranken nicht berührt werden, sonst stirbt er.
Heilwirkung: Bewusstseinskräftigend, Ich – stärkend, ermunternd.
Große Qualität des ätherischen Öls, Harze, Bitterstoffe, Gerbstoffe… . Hilft bei Appetitlosigkeit, Darmbeschwerden, Blähungen, Rheuma, Gicht… . Verwendung finden Tee, Wein, Bad, Spiritus. In den Küchen geschätztes Gewürz.
Stärkt das Ich und den Geist.
Hilft geistige Impulse wahrzunehmen.
Verwendung oft im Heilritual.
Heilrituale siehe auch: Beinwell, Eisenkraut, Engelwurz, Fichte, Föhre, Hollunder, Johanniskraut, Königskerze, Lärche, Mariengras, Ruchgras, Meisterwurz, Mistel, Quendel, Salbei, Schafgarbe, Tanne, Thymian, Wacholder.