Lärche
Larix
Eine kurze Geschichte der Lärche
Der Name Lärche (ahd. larihha, mhd. larche, lerche) ist aus dem lateinischen larix entlehnt, das die Römer wahrscheinlich von der gallischen Alpenbevölkerung übernommen haben. Das lateinische Epitheton decidua heißt übersetzt hinfällig, abfallend und bezieht sich auf die Blätter.
In Österreich werden auch die Ausdrücke Lerbaum, Lierget, Lergat, Lerget oder Lörget verwendet, wobei die 4 letzteren eher den Balsam der Lärche bezeichnen.
Durch Fossilfunde ist belegt, dass die Lärche vor rund einer Million Jahren (im Quartär von Sibirien bis Nordost- und Westeuropa verbreitet war. Die ältesten Spuren der Lärche stammen aus dem Tertiär (60 Mio. Jahre). Während den Eiszeiten wurde das Areal dieser vorgeschichtlichen Lärchen durch die von Norden aus den Alpen vordringenden Gletscher mehrmals stark eingeschränkt.
Die nacheiszeitlichen Rückwanderung der Lärche in den Alpenraum erfolgte hauptsächlich aus dem Süden. In tiefergelegen Rückzugsrefugien hat die Alpenlärche aber die Eiszeiten überdauert.
Lärchenharz
Die bäuerliche Bevölkerung in Kärnten gebraucht Lärchenharz seit altersher, oft auch mit Fetten und Wachsen zu Salben vermischt, gegen Rheumatismus, Zerrungen und bei Katharren mit gutem Erfolg.
In Kärnten wurden die Pechsammler „Pechmanndlen“ genannt. Den Pechsammlern liefen die Kinder nach und bettelten „Koipech“ (Kauharz). Ein Pecher wußte, welche Sorte von der Sonn- oder Schattseite Magendrücken, faule Zähne oder Halsschmerzen heilte. Sie richteten das „Saupech“ (Kolophonium) zum Abhaaren der geschlachteten Schweine und lieferten das Pechöl gegen lästige Fliegen.
In der Hütte der Pechklauber fand man Töpfe und Tegel am Dreifuß über dem Feuer. Sie rösteten unter einem umgestülpten schwarztachenen und verdrahteten „Häfen“, der auf einem durchlochten Untersatz stand, Knochen und Pech. Der Oberteil mußte am Untersatz luftdicht aufsitzen. Der gewonnene „Biegl“ (Saft) wurde gegen Fliegen den Pferden und Rindern aufgestrichen und als Desinfektionsmittel bei Kastrierungen (Sauschneiden) verwendet.
Bei Seuchen wurde „Biegl“ Rindern um das Maul gestrichen. Lärchenpech oder „Lierget“ auch „Lörget“ genannt ist auch heute noch ein probates Mittel gegen Knochenbruch, Muskelriß und Geschwüre. Neunmal im Brunnwasser gewaschen, wird es ganz weiß und heile jedes Magengeschwür, heißt es.
Auch heute findet das Lärchenpech noch Verwendung: „Du Liergetlötarle, gib a bißl Pech, mei Kuh hat a Furunkl“, wird Franz Wernig, der letzte Lärchenpechsammler Österreichs, oft um Harz gebeten. „Die Bauern verwenden es auch bei Entzündungen, Furunkeln und auch anderen Verletzungen, offenen Füßen… Es gibt auch noch einige Kräuterfrauen in der Umgebung die die Harze zu Cremen und Salben verarbeiten“.
Viele Anwendungen der Lärche und der Kiefer (Föhre) in der Volksmedizin beruhen direkt auf den Eigenschaften des Balsams, der Wirkung der im Holz und in den Nadeln enthalten ätherischen Öle oder der enthaltenen Gerbstoffe.
Lärchenharz nimmt den Geschwüren die Schärfe
Das Lärchenpech in Schmalz aufgekocht, gilt als besonders wirksames Heilmittel bei frischen und infizierten Wunden, Holzknechte wie mein Großvater einer war, gaben es direkt auf Wunden.
Auf Abszesse wurde ein Gemisch aus Butter und Lärchenpech gegeben: Zubereitet mit Butter oder Schweinefett und Honig wurde es bei Abszessen, Geschwüren, Verletzungen, Rippenfellentzündungen, etc. angewendet. „S’Lerchenpech is stark und ziehgt ordentlich“
Lärchenharz, mit ungewaschener Butter vermengt, hilft bei Auszehrung und bei Lungenschwindsucht.
Haussalbe für verschiedene Leiden mit folgender Zusammensetzung: 1/3 Lärchenpech, 1/3 Hühnerfett, 1/3 Bienenwachs, Blütenblätter (Strahlenblüten) von der Ringelblume (Calendula officinalis)
Plinius berichtete von der Zubereitung und der Verwendung der Lärchensalbe bei Rheuma, Gicht und Ischias.
Die Lärchensalbe besteht aus Ölen, Bienenwachs und viel Lärchenterpentin. Durch Erhitzen und Auftragen in der Brustgegend wirkt die Salbe bei Erkältungskrankheiten hustenstillend und schleimlösend, allerdings auch durchblutungsfördernd.
In der Tierheilkunde kam die Lärchensalbe bei schweren Infektionen als Zugsalbe zur Anwendung und um die Wundheilung zu unterstützen. Auch Zweige der Lärche wurden ihnen hingelegt, damit sie den stärkenden Duft einatmen konnten.
Durch Auflegen von Lärchenharz vermischt mit Tannenharz wird der „Fingerwurm“ (Panaritium) bekämpft.
In der Kosmetik wird vor allem die desinfizierende und durchbltungsfördende Wirkung des Balsams und der in den Nadeln enthaltenen ätherischen Öle genutzt. Als Badezusatz wirken Lärchennadeln wie auch die Nadeln der Föhre stärkend, beruhigend und entspannend.
Die Einnahme des Lärchenbalsams gilt als krankheitsvorbeugende Maßnahme. „Täglich einen kleinen Löffel Lärchenpech is gsund.
„Man kann das Harz auch essen, des hebt die Stimmung“
Vor dem Verholzen der jungen Lärchenzapfen bildet sich an manchen Schuppen ein weiches, helles Harz, das auch als feine naturreine Lärchen-Hals-Bonbons genossen wurde.
Den Absud, von der im Frühling gesammelten Rinde der Lärche, wurde für Sitzbäder bei jeglichen Unterleibsbeschwerden der Frau und des Mannes verwendet.
Kränkliche Lärchen können auch von vielen Flechtenarten befallen werden. Die grellgelbe Wolfsflechte (Letharia vulpina) „schmückt“ gerne knorrige Stämme und wurde früher zur Vergiftung von Fuchs- (daher vulpina) und Wolfsködern verwendet.
Das Holz der Lärche eignet sich für Räucherungen, um das Haus und den Stall von schlechten Einflüssen zu reinigen.
Auferstehung, Neubeginn, Hilfe bei Atemwegserkrankungen, Verstärkt positive Energien.
Heilungsritual und Schutzritual.
Diese Lärche steht an einem heiligen Platz mit Blick auf den Schamanenfelsen der Insel Olchon im sibirischen Baikalsee. Viele Geschichten und Mythen ranken sich um diesen verehrten Ort, an dem sich Schamanen aus der ganzen Welt zum gemeinsamen Gebet versammeln. In meinen Seminaren erzähle ich gerne einige dieser Legenden und gebe Einblick in die großen Rituale.
Interessantes zu Schutzräucherungen siehe auch: Beifuß, Eberraute, Eibisch, Eisenkraut, Engelwurz, Fichte, Hollunder, Liebstöckel, Majoran, Meisterwurz, Mistel, Nachtschatten, Quendel, Rainfarn, Salbei, Thymian, Wacholder, Zypresse.
Die Lärche und andere heilige Bäume sind ausführluch auch in „Licht aus der Jurte – Shamanic Centre Vienna“ – „heilige Bäume“ beschrieben
Mehr zu „Pflanzenkräfte aus schamanischer Sicht“ auf shamans4future