„Diese heiligen Tiere sind Mitwisser der Götter und können deren Ratschläge offenbaren“ Tacitus
Wegbegleiter, Wegbereiter für den Übergang in andere Welten ist das Pferd dem Schamanen in Tradition und Ritual.
Legende und Mythos zeugen von seiner wunderkräftigen Weisheit, wenn wir mit unserer Seele lauschend, das Raunen der Ahnen vernehmen. Heutig wirksam erkennen wir in Mär und Erzählung Kundgetanes der Vorausgegangenen.
Das Pferd steht an der Seite geistiger Kräfte, Götter und Helden, ebenso ist es Sinnbild ihrer Wirkkraft und in mythologischer Erzählung deren Abbild.
Vielgestaltig erschauen Götter und Menschen der alten Griechen das heilige Tier.
Im Mischwesen erfährt die Verbindungsfähigkeit Verbildlichung.
Halb Pferd – halb Mensch, so die Gestalt des Kentaur.
Aus Götterwelten enstammend, dem Göttervater Zeus verwandt, gilt Cheiron als weisester des Geschlechtes.
Cheiron weiß um die Geheimnisse der Heilkunst. Lehrer war er Asklepios, und Erzieher zahlreichen Helden wie Achilles, Theseus, Nestor und Kastor, Aeneas und Odysseus, und noch vielen mehr.
Durch Zeus ins Firmament erhoben zeichnet Cheiron als Sterbild seine Form.
Okyroe, seiner Tochter, war die Gabe der Prophetie gegeben.
Durch unerlaubte Weissagung jedoch erzürnte sie Zeus derart, dass dieser sie in eine Stute verwandelte.
Ovid erzählt die Geschichte:
„Ich werde in eine Stute verwandelt, in einen verwandten Körper. Warum jedoch ganz? Ich habe doch einen doppelgestaltigen Vater.“
… innerhalb kurzer Zeit gab sie ein deutliches Wiehern von sich und bewegte ihre Arme ins Gras…, der größte Teil des langen Obergewandes wurde zum Schweif, und sobald ihr die flatternden Haare über den Hals fielen, gingen sie in die rechts anliegende Mähne über…“
Ovid, Metamorphosen Buch II
Mühelos ist dem Windpferd der Ritt zwischen Himmel und Erde. Meister des geistigen Fluges.
Mit Flügeln versehen erhebt sich Pegasos.
In Gestalt eines Hengstes zeugte ihn der Meeresgott Poseidon.
Geboren war das geflügelte Pferd aus Medusas Nacken, als sie von Perseus geköpft wurde.
Als Helfer von Helden und Göttern gerühmt, entsprang unter dem Tritt seiner Hufe im Gebirge Helikon, dem Sitz der Musen, die helikonische Quelle, aus der alle Dichter trinken.
Flügeln erwachsen auch dem weißen Fell, das den schönen Leib des Buraq umfasst. Buraq ist das mutige Pferd des Propheten Mohammed, das ihn in einer Nacht von der Erde zum Himmel, und wieder zurück trägt.
Sinnbild des Edlen, des Reinen – einer anderen Welt entstammend, ist das Einhorn wohl das mystischste aller Fabeltiere.
Das Einhorn zieht durch christliche Mythologie, indischen Mythos, griechische Sagen und persische Schöpfungsgeschichte.
Als „Auge Gottes“ wird es betitelt, ist Freund des Elfenvolkes, in der Alchemie Symbol von Quecksilber.
In der Kunst findet sich das Einhorn nahezu weltweit, verewigt auch am erhaltenen babylonischen Ischtartor.
Das Pferd wird als Helfer, Reittier oder Innbegriff von Gottheiten und geistigen Qualitäten vorgestellt.
In den Veden erscheint Vishnu in einer irdischen Herabkunft als weißes Pferd. Ebenso sind viele Schutzgottheiten und beschützende Bhutas als weiße Pferde oder diese auf ihnen reitend ausgedrückt.
Durch den nordischen Mythos traben die Pferde der großen Götter.
Hierzu ausführliches: Schamanische Reise mit dem Pferd – Ausritt gen Norden
In all den mannigfaltigen Formen erscheint die Verkörperung der geistigen Kräfte.
In der Shamanic Clinic Europe, in den Seminaren und schamanischen Reisen, verbinden wir uns in Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft mit den Seelenkräften des zaubermächtigen Tieren, durchbrechen mit seiner Hilfe Schatten und dringen in Lichtvolles vor, uns zum Wohle und zum Wohle allen Lebens.