Der Tod als unsere Brücke
Diesmal werden wir nicht nur zu Samhain/Allerheiligen an den Tod erinnert. Seit dem Ausbruch der Pandemie schwebt er wie ein dunkler Dämon über den Menschen. Vieles scheint erstarrt, bewegungslos, ohne Entwicklung zu sein. Viele Menschen wirken wie Statuen, die in ihren Funktionen, in ihren schwarzen, grünen, roten, blauen, weißen Kitteln wie dienstbare Gegenstände wirken. Gruppierungen sind geformt durch ein Gefälle von Macht, die verwalten lässt, Druck erzeugt und die Keime der Zerstörung in sich trägt.
Verdrängt ist die Weisheit des Buddha „Alles Zusammengefügte ist dazu bestimmt sich wieder aufzulösen“. Neben den Nebelschleiern von Angst und Schrecken, den der Tod in Gesellschaften auslöst, wollen Einzelne doch mehr über die inneren Antriebskräfte von Sterben und Tod, vielleicht auch über das nachtodliche Leben Bescheid wissen.
Allgemein gesagt, sind die Gedanken, den Tod betreffend schwer geworden. Es gibt kaum noch Rituale und Übungen die darauf abzielen, Gedanken leicht zu machen. Leichte Gedanken öffnen den Zugang zum Tod und ermöglichen, hilfreiche Führer und heilbringende Mächte zu finden.
Schamaninnen und Schamanen müssen sich auf ihrem Weg von Unwissenheit, die aus dem Vergessen resultiert befreien, das eigene illusionäre Gefängnis verlassen und das Seelentor öffnen. Es ist für Viele eine Herausforderung sich von der Identifikation mit der eigenen Persönlichkeit zu befreien, lebt es sich doch scheinbar im Alltagsbewusstsein, im Ich leichter. Es klingt einfach, den bewussten Kern in sich selbst und in allen Wesen wahrzunehmen, der Einweihungsweg dahin, so wie er bei uns in der schamanischen Ausbildung praktiziert wird, ist voller Stolpersteine. Jahre können vergehen, bis das Netz soweit ausgeworfen ist, dass Antworten von der anderen Seite her die eigenen Schatten abzuwerfen ermöglichen.
Fehlt das Wissen um die göttliche Natur der eigenen Seele, dann schwebt der Tod, so wie jetzt in der Pandemie, wie ein Ungeheuer über den Gesellschaften, dann rasen die Ängste vor dem sich nähernden Tod durch die Herzen. Regierungen spielen mit der Majestät des Todes, sie lassen die Menschen in dunkle Abgründe schauen, während über ihnen die Todesvögel flattern.
Ist es nicht so, dass Jeder gehorsam sein muss? Ich meine nicht die Regierungen dieser Erde, ich meine den Tod.
Hat für eine Schamanin das sensenschwingende Ungeheuer seinen Schrecken verloren, führt dies zu ihrer Ausdehnung, in der jene Erfahrung möglich wird, die sich im Inneren Licht ausbreitet. Nur das ermöglicht es hilfreiche Geister in der äußeren geistigen Welt wahrzunehmen, sie zu kontaktieren. Auf dem schamanischen Einweihungsweg lernt Jeder die Abgründe und Ängste des Nicht – Seins, die Selbstinfragestellung kennen. Aber wir finden uns danach auch wieder in unvorstellbaren neuen und doch vertrauten Welten, im Schwerelosen, Weltenentrückten, sind in den Himmeln beheimatet. Erst dann wird es möglich, die Hilfreichen in sich hereinzurufen. Möglich ist dieser Weg nur durch die Liebe, die das Leben selbst, ein magnetisches Kraftfeld ist. Dann erwacht eine Seelenkraft, die verantwortungsvoll bei schamanischen Reisen eingesetzt werden kann.
ANMELDUNG
Schamanische Reise zu Samhain am 31. Oktober 2020, 17:00 – 22:00