Vorausschicken möchte ich, dass Samhain/Allerheiligen/Allerseelen zu den wichtigsten Festen unserer Ahnen zählt. Diesen Ahnenpfaden folgten wir heuer mit Hilfe der Runkelrübe.
Schon im zeitigen Frühjahr haben wir ein kleines Beet für den Rübenanbau vorbereitet, Samen der Runkelrübe in die Erde gepflanzt, diese großgezogen und im Herbst geerntet.
Ihren Spuren folgend, finden wir bei unseren Ahnen im vorsprachlichen Raum 3 Arten von Rüben. Diese auch wild wachsenden Rüben hatten weiße, gelbe und rote Färbungen und im nördlichen Raum wuchs sie in einigen Ländern, wie zum Beispiel in Dänemark und im südlichen Schweden. Sie waren und sind bis heute mehrjährig, im Gegensatz zu den südlichen Rüben, die einjährig sind. Aber alle tragen Samen und sind zum Beispiel mit dem kultivierten Mangold, mit Speise- Futter- und Zuckerrüben kreuzbar.
Im alten Griechenland war die Rübe im 5. Jahrhundert vor Christus bekannt, ebenso in Ägypten. Nach dem Untergang des römischen Reiches blieb sie uns in den Klostergärten erhalten. Vom 12. Und 13. Jahrhundert an wurde sie in den nördlichen Regionen angebaut und im Laufe der Zeit wurde aus ihr die Zuckerrübe gezüchtet.
Auf den Spuren der Runkelrübe
Rüben waren für die Ernährung von Mensch und Tier von Bedeutung, aber auch für Schamaninnen, Seherinnen und Druiden der Vorzeiten. Besonders zu Samhain, dem heutigen Allerseelen und Allerheiligen wurden in die kleinen Rüben Gesichter geschnitzt und diese in Hütten, Ställen und am umliegenden Grund aufgestellt. Dies diente der Abwehr von „bösen Totenseelen“. Diese dämonenabwehrenden Rituale waren zunächst der Allgemeinheit nicht zugänglich. Das Wissen um diese Art der Dämonenabwehr wurde lange Zeit im innersten Kreis gehütet, bis die Rübenrituale einer größeren Bevölkerungsschichte zugänglich gemacht wurden.
Vieles was wir in den Heilungskreisen in der schamanischen Ausbildung weitergeben, ist ein Rückgriff auf die doppelten Heiler- und Schamanentraditionen unserer Ahnen.
Die Ahnen der Kürbisse, die heute verkauft werden führen zu Ahnenkräften der indigenen Völker Nord- und Südamerikas. Wobei jede Geschäftemacherei zu Samhain diesen heilsamen Kräften entgegensteht.
Verwenden wir die Runkelrübe und die Kürbisse zu Samhain, denken wir in Dankbarkeit an beide Ahnenfelder und erbitten ihren Segen für unsere sich wandelnde Zeit!