Schamanen Gesang – Schamanen Gebet
Beten fällt vielen Menschen nicht leicht.
Bei großer Trauer oder einem tiefen inneren Schmerz, fehlen oft die Worte.
Beten sollte Verbindung und Anbindung sein und wenn diese fehlt, bleiben die Worte leer und hohl.
Wir alle, ob Schamanin oder Schamane, alle Menschen, die ihrer Sehnsucht folgen, brauchen die Ganzheit um sprachlich das auszudrücken, was aus dem Herzen strömen will.
Diesen wahrhaftigen Ausdruck mittels der Sprache, war immer schon eine Gabe und eine Herausforderung der Eingeweihten in den vergangenen Zeiten.
So bestimmt auch schamanisches Gebet – schamanischer Heilgesang im Schamanenzentrum Österreich den schamanischen Weg. Sie folgen der Kraft der Ahnen, der hohen Geistwesen, der göttlichen Kräfte, wie immer sie diese auch benennen mögen.
Schamanen Gesang und Schamanen Gebet bedeuten, sich der Vergangenheit und der Gegenwart bewusst zu sein.
Ein kurzes Beispiel aus der nordischen Mythologie
In den Sprachmysterien des Nordens wurde den Menschen die Sprachfähigkeit geschenkt.
Das führt uns in der Schamanenausbildung Österreich in die 3-fache schamanische Einweihung des Nordens.
Die nordische Mythologie erzählt davon, wie Gott Odhin die klingende Sprache erlauscht und geformt hat. (Edda, Havamal 139). Er hatte auf die Runen gesonnen und 9 Hauptlieder erlernt. Aus dem Brunnen der Weisheit floss ihm die Sprache zu. Seine Opfergabe war ein Auge. Doch das reichte nicht, er erwarb auch den Dichtertrank Odhrörir (Becher), der zur Sprache führte.
Mimir, sein Onkel gilt als der Urweltsänger und hatte die Fähigkeit, dem Raunen des Wassers, des Windes, die Sterne usw. zu lauschen. Daraus formte sich die Ursprache.
Odhin schaute in den Weisheitsbrunnen von Mimir und erlauschte das Wort.
Die Edda berichtet von der Seherin und höchsten Schamanin, der Wölwa.
Sie ist die Sängerin des bedeutendsten Liedes der Edda: „Die Wölwa spricht“.
Mehr zu dieser Mythologie in der Schamanen Ausbildung im Shamanic Centre Europe
Die Sprache in der Schamanismus Ausbildung
Die schamanische Sprache in Gebeten und Gesängen ist für uns von großer Bedeutung!
In unserer Zeit wird das Wort getötet, psychologisiert, verflacht und zur reinen Kommunikation herabgewürdigt. Die geheiligte wahrhaftige Sprache wird von wenigen ertragen.
Unsere schamanischen Ahnen erlebten sie als heilig und göttlich und das ist bis heute so geblieben!
Schamanische Einweihungsrituale der Schamaninnen und Schamanen (Druiden und Seherinnen) setzten voraus, dass sie den Halsring Odins (Torque) erringen konnten.
Diesen Ring schmiedeten einst Zwerge dem Gotte Odhin.
Bis heute ein subtiles Symbol für das Kehlkopfzentrum, dem Sprachzentrum, dem Zentrum der rechten Rede.
Daran arbeiten wir in einem der Module der Ausbildung „Spirituelles Heilen Heilschamanismus“
Dieser Ring geriet in der germanischen Zeit mit Baldurs Tod in das dunkle Todesreich der Hel. Damit ging alles Geistige hinter der Sprache verloren. Doch es gab damals schon die tröstliche Prophetie, dass einst das Wort Mensch werden würde um den Tod zu besiegen. Dann würde die Sprache zu neuem Leben erwachen.
Nachdem wir aber in einer Zeit der Sprachverflachung und der unzulässigen Vereinfachung des Schamanischen leben, in einer Zeit der Verhärtung der Herzen, des reinen Intellektualismus dem jede Geistigkeit fehlt, sind wir mitten in einer neuen Götterdämmerung
Wir müssen uns in Richtung – Schamanismus der Zukunft – hinbewegen.
Mythologie Schamanismus
Mythologien lehren uns einen anderen Umgang mit dem Tod mit Totenritual und Totenritus.
Sie lehren uns Verwandlung, Bewegung, den Kreislauf von Leben und Tod, das Ewige.
So finden wir im Alten Reich Ägyptens die Hieroglyphen, die als Göttersprache galten nach dem Grundsatz:
„Wie im Himmel so auf Erden“. Hieroglyphen blieben 3000 Jahre lang unverändert! Über die Kultsprache erzählt der Neuplatoniker Lamblichos von Chalkis (240-320):
Niemand tritt als Mensch den Göttern gegenüber – sondern in einer ekstatischen Trance, vollkommen rein.
Für Schamaninnen und Schamanen im schamanischen Trainings Zentrum Europa gilt Ähnliches:
Die irdische Persönlichkeit muss auf einer schamanischen Reise zurückgelassen werden (schamanischer Tod). Das wird kontinuierlich in der schamanischen Ausbildung trainiert.
Schamanische Mythologie im alten Ägypten
Die Kultsprache in Ägypten hatte am Göttlichen Anteil.
Der Theurg trat den Göttern Kraft seines Amtes und seiner geheimen Symbole (geheimes Wissen Schamanismus) gleichwertig gegenüber.
Das belebende, beseelende Götterwort war gespeichert im Kult. (Im Heute: schamanische Rituale)
Über kultische Rezitationen für Lebende und für Verstorbene erzählen wir gerne ein anderes Mal.
Mythologien sind nicht schöngeistig – romantische Erzählungen, sondern komplexe Erklärungsmuster der Welt und bieten eine Fülle an Schamanen Wissen und haben keine Machtansprüche.
Ihre Sprache ist allerdings die der Bilder und Symbole, nicht die der Begriffe, ähnlich der Botschaften in den schamanischen Reisen.
Die schamanische Ahnenreise und die dazugehörige schamanische Mythologie zu erarbeiten ist für jeden Einzelnen eine spannende Aufgabe in der schamanischen Ausbildung.
Wir leben nicht mehr im alten Ägypten, wo die Eingeweihten auf eine dokumentierte Ahnenreihe von 10 000 Jahren zurückblicken konnten. (Herodot 490/480 v.Chr.).
Doch bis heute lehren sie uns Respekt vor den Mysterien des Lebens, des Todes und der Wiedergeburt.
Mythologien sind Abbilder einer komplexen Praxis archaischer Gesellschaften (archaische Ahnen).
Spirituelle Symbole und schamanische Symbole sind den Mythologien immanent. Sie schreiben in unser Herz Ewigkeit, Zeitlosigkeit und ewige Wiederkehr. In vielen schamanischen Kulturen wurden schamanischer Gesang und schamanische Gebete in der Sprache der Ahnen verfasst und über lange Zeit nicht verändert.
Die Begründung unserer Ahnen war:
Das Heilige in den lichten Welten verändert sich nicht.
Die Mythologie wird leider wie die im Raum schwebende Wolke gesehen und dienen als breite Projektionsflächen.
Oder wir finden sie seelenlos in wissenschaftliche Deutungen verpackt.
Schamanisch gesehen sind sie ein Schatz, den es zu hüten gilt und den wir uns zurückholen müssen. In unserer heutigen Zeit vergeht die Zeit sehr schnell. Die Gegenwart schrumpft und die Vergangenheit findet sich zugunsten einer neuen Weltordnung im Museum.
Schamaninnen und Schamanen im Schamanenzentrum Österreich verbinden sich mit vielschichtigen Mythologien vergangener Zeiten und bereichern damit unser Hier und Jetzt.